Wiedererrichtung des ehemaligen Grabensystems

Die Wiedererrichtung des ehemaligen Grabensystems zur Einleitung von Oberflächenwasser ist in seinem ehemaligen Zustand nicht mehr möglich. Teile des ehemaligen Grabensystems liegen auf dem Gelände des Golfclubs. Neben den an anderer Stelle beschriebenen vorhandenen zwei Einleitungsmöglichkeiten wäre die Errichtung von weiteren Möglichkeiten sinnvoll.

Foto Siegfried Paul
Einleitungsmöglichkeit am Kirchplatz Seddin

Die Einleitung von Schmelz- und Regenwasser kann zwar nicht mehr die ehemalige naturgegebene Rolle spielen wie bis um etwa 1970, die ich mit etwa 20% des jährlichen Gesamtwasserzuflusses zu den Seddiner Seen eingeschätzt habe.  Große Teile des Landes Brandenburg gehören mittlerweile zu den niederschlagsarmen Gebieten in Deutschland. Es muss aber punktuell immer mit Starkregenereignissen gerechnet werden. In diesen Fällen wäre ein in unmittelbarer Umgebung des Großen Seddiner Sees zum See gerichtetes Grabensystem für ein geordnetes Abfließen des Wassers sinnvoll.

Wissenschaftlich handelt es sich um Hangablaufwasser, welches im zum See geneigten Umfeld als Teil des oberirdischen Einzugsgebietes über die Bodenoberfläche dem See zufließt. Das meiste Wasser wird aber auch weiterhin in den obersten Bodenschichten den Seddiner Seen zufließen. Die Größe des oberirdischen Einzugsgebietes habe ich im Gliederungspunkt „Hydrologische Betrachtungen“ skizzenhaft dargestellt. Die Seddiner Seen liegen in einem Gebiet, was als Beelitzer Sander bezeichnet wird. Die Bodenoberschichten bestehen aus nährstoffarmen schluffigen Sanden. Der Beelitzer Sander wurde 1998 als Landschaftsschutzgebiet deklariert.

Foto Siegfried Paul  
Bodenfilteranlage
Foto Siegfried Paul
Einleitung Großer Seddiner See

 Von den vorhandenen zwei Einleitungsmöglichkeiten liegt eine an der B2. Von Potsdam kommend befindet sich die Bodenfilteranlage auf der linken Seite in Höhe der Gaststätte „Jägerhof“. Dazu teilt die untere Wasserbehörde mit: „Der Landesbetrieb Straßenwesen wird künftig das Niederschlagswasser der Bundesstraße dem Seddiner See zuführen. Dazu ist die Sanierung der Bodenfilteranlage erforderlich. Dieses Projekt wird von der Universität Potsdam begleitet. Die Umsetzung ist noch für dieses Jahr geplant“.1 Mit „dieses Jahr“ ist das Jahr 2020 gemeint.

Das Niederschlagswasser der Bundesstraße hat mit Sicherheit Abriebbestandteile von Autoreifen. Eine Bodenfilteranlage zur Eliminierung solcher Abriebbestandteile macht Sinn. Ein tätig werden dieser Anlage erfordert aber eine größere Menge Niederschlag. Im Trockenjahr 2020 dürfte kaum eine nennenswerte Einleitung von Niederschlagswasser in den Großen Seddiner See erfolgt sein.

   

1 Enthalten in einem Schreiben an den Vorsitzenden des Fördervereins Seddiner See e. V., Herrn Jürgen Wagler „Wassersituation Seddiner See Ihre Email vom 05.03.2020.“

zurück

Diese Seite verwendet Cookies, um die Nutzerfreundlichkeit zu verbessern. Mit der weiteren Verwendung stimmen Sie dem zu.

Datenschutzerklärung