Pilotprojektmodelle

Abbildung 1: Stufenausbaukonzept für die naturnahe Abwasserrreinigung1

Pilotprojektmodelle

„Lean Tech“ Abwasseraufbereitungsanlagen in naturnaher Ausführung werden vielfach mit High-Tech Komponenten „made in Germany“ ausgestattet. Diese Anlagen gibt es weltweit. In Deutschland wurde noch keine errichtet. Gebaut werden sie bisher nur in Größenordnungen, die als Großanlagen zu bezeichnen sind.

Die gezeigten Fotos aus solchen Anlagen aus verschiedenen Teilen dieser Welt sind jeweils nur ein Teil einer solchen Anlage. Sie wurden ausgewählt, um einige biologischen Verfahren, die es gibt, vorzustellen. Diese Verfahren sind wissenschaftlich untersucht und sehr ausgereift. In Deutschland aber bisher kaum bekannt und zur Anwendung gekommen, wenn ein nachgeschalteter „Schönungsteich“ nach den in Deutschland üblichen Klärverfahren ausgenommen wird.

Drei Vorschläge werden zur Diskussion gestellt:

Beim ersten Vorschlag (Plan A) geht es um eine Lean Tech Abwasseraufbereitungsanlage in der Größenordnung einer mittleren Anlage (Einwohnerwert etwa 84 Tausend). Nach der in Deutschland offiziellen Einteilung gehört eine solche Anlage in die Größenklasse 4. Diese Anlage könnte das Abwasser der Abwasserzweckverbände „Der Teltow“ und „Mittelgraben“, welches jetzt in der Kläranlage Stahnsdorf grundgereinigt wird, in einer eigenen Lean Tech Abwasseraufbereitungsanlage aufbereiten. Würde somit nicht mehr in die Kläranlage Stahnsdorf geleitet werden, um letztendlich in die Nordsee entsorgt zu werden. Die jährliche zu reinigende Abwassermenge läge zwischen 3,5 und 4 Millionen m3.  Dieser Vorschlag istdurch die deutsche Abwassergesetzgebung gedeckt.„Das Team von Prof. Dr. Ing. Dr. rer. pol. Dr. h.c. Karl Ulrich Rudolph würde, wenn es soweit kommt, die besten Experten aus Wissenschaft und Praxis in einem Konsortium versammeln wollen, um das Projekt zu strukturieren und zu realisieren“.

Beim zweiten Vorschlag (Plan B)geht es um eine bedeutende Menge in der Kläranlage Stahnsdorf grundgereinigtes Abwasser, welches nicht mehr in den Teltowkanal entsorgt wird, sondern einer Lean Tech Abwasseraufbereitungsanlage zugeführt wird. Diese Anlage bereitet das grundgereinigte Abwasser weiter auf, so dass es höchsten Ansprüchen genügt.  Hier wäre es wissenschaftlich gesehen eine „nachgeschaltete Lean Tech Abwasseraufbereitungsanlage“. Die Kläranlage Stahnsdorf hat eine tägliche Reinigungskapazität von 52 000 m3 bei Trockenwetter1. Hochgerechnet auf 365 Jahrestage sind dies   18 980 000 m3. Eine bedeutende Menge Abwasser welches nicht mehr in den Teltowkanal geleitet wird, wären zum Beispiel 50% dieser Menge. Somit würde in Zukunft nur die Hälfte der jetzigen Menge in den Teltowkanal geleitet werden und ab Einleitung Teltowkanal mit der „fließenden Welle“ letztendlich in die Nordsee gelangen. Derzeitig stammen etwa 44 Prozent des Abwassers aus dem Land Brandenburg (Umland), welches im Klärwerk Stahnsdorf grundgereinigt wird. Ob das jetzige ganze grundgereinigte Abwasser zum Beispiel für die Wasserstabilisierung der Havel „verplant“ ist, ist zum Erstellungszeitpunkt von Plan B dem Autor nicht bekannt. Solch ein Modell ist von der Abwasserpolitik, die vor über fünfzig Jahren in Deutschland gesetzgeberisch ausgestaltet wurde, nicht erfasst und wäre schon dadurch ein in die Zukunft weisendes Pilotprojekt. Diese Gesetze berücksichtigen auch naturgemäß nicht den Klimawandel und sind schon dadurch dringendst politisch reformbedürftig „Das Team von Prof. Dr. Ing. Dr. rer. pol. Dr. h.c. Karl Ulrich Rudolph würde auch hier, wenn es soweit kommt, die besten Experten aus Wissenschaft und Praxis in einem Konsortium versammeln wollen, um das Projekt zu strukturieren und zu realisieren“.

Beim dritten Vorschlag (Plan C) geht es um die Kläranlage Stahnsdorf selbst. Die Kläranlage wurde im Jahr 1931 in Betrieb genommen. Ist in ihrer Grundsubstanz 90 Jahre alt und sanierungsbedürftig, weil einige ältere Becken, die noch aus der Anfangszeit stammen, von Betonkrebs befallen sind. Es gibt in den Berliner Wasserbetrieben Planspiele, ein völlig neues Klärwerk zu bauen. In der Tagespresse ist zum Beispiel zu lesen: Berlin plant modernstes Klärwerk in Stahnsdorf (Märkische Allgemeine). Der Sprecher der Berliner Wasserbetriebe, Stephan Natz, erklärt: „Wir müssen neu bauen, weil das alte Klärwerk an seine Nutzungsgrenze angelangt ist. Es ist das älteste des Hauses“. Die Berliner Wasserbetriebe schätzen „vorsichtig“ mit einem Baustart Ende des Jahrzehnts. Bei den Kosten mit einer Summe jenseits einer halben Milliarde Euro. Nach den Deutschen „Bauerfahrungen“ solcher Abwassergroßanlagen dürfte die Inbetriebnahme wohl bei 20 Jahren liegen. Hier wird angesetzt, ob eine Lean Tech Abwasseranlage das alte Klärwerk ersetzen könnte. Die Summe jenseits einer halben Milliarde Euro für ein modernstes Klärwerk ist der traditionellen deutschen Bauart mit „viel Technik“ geschuldet, was sehr kostenaufwendig ist. Eine Lean Tech Abwasseraufbereitungsanlage wäre wohl wesentlich kostengünstiger zu haben!

Jede Realisierung eines der drei vorgestellten Modelle wäre ein Pilotprojekt mit möglichem Forschungsbedarf bei einigen Komponenten. Das aus Lean-Tech Abwasseraufbereitungsanlagen gewonnene Wasser ist in der Qualität wie schon mehrfach ausgeführt so hoch einzustufen, dass es nicht mehr ausschließlich „entsorgt“ werden müsste Richtung Nordsee und viele Anwendungsbereiche bedienen könnte. Das Wasser wäre auch eine „Verkaufsware“ wie Grundwasser in Trinkwasserqualität. Zudem wäre eine solche Anlage ein Quantensprung in der deutschen Abwasserpolitik.  

Der zweite Vorschlag ist dem Autor am „sympathischten“.  

1 Homepage der Berliner Wasserbetriebe:  Klärwerk Stahnsdorf

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